Alkoholismus in Zahlen

3 Nov. 2021 | Über die Sucht

In unserer Gesellschaft spielt der Alkohol eine prominente Rolle.  Von der Arbeitswelt bis zu Freizeitbeschäftigung, viele Bereiche des Lebens stehen auf die ein oder andere Weise in Verbindung mit Alkohol und seiner Wirkung. Dabei ist der Blick auf dieses Nervengift nicht selten etwas unbeholfen und unreflektiert, was in eine schwerwiegende Abhängigkeit führen kann.

Alkoholabhängigkeit – Was ist das?

Alkoholabhängigkeit ist eine sich in der Regel schleichend entwickelnde Erkrankung der Psyche und des Körpers, die durch das starke Verlangen nach weiterem Alkoholkonsum gekennzeichnet ist. Akut von Alkoholsucht Betroffene können, auch wider besseren Wissens und trotz größter Bemühungen, nicht oder nur sehr schwer abstinent bleiben. Der Grund hierfür sind häufig körperliche und psychische Entzugserscheinungen. Des Weiteren fällt es Betroffenen schwer, die Menge zu regulieren, die sie konsumieren. Das liegt unter anderem an der Toleranzbildung – Um dieselbe Wirkung zu erzielen, muss durch die Gewöhnung des Körpers an den Alkohol eine größere Menge konsumiert werden. Der Konsum rückt mit der Zeit immer mehr in den Mittelpunkt und spielt eine zentrale Rolle im Leben des Suchtkranken, weswegen andere Interessen fortschreitend vernachlässigt werden. Auch die Aussicht oder das Erleben von körperlichen, seelischen oder sozialen Folgeschäden zeigen sich bei der Sicherung der Abstinenz wirkungslos.

Alkoholsucht in Zahlen

In Deutschland haben (Stand 2018) insgesamt 3 Millionen Erwachsene zwischen 18 und 64 Jahren eine alkoholbezogene Störung. Darunter fällt Alkoholmissbrauch (1,4 Millionen Betroffene) sowie Alkoholabhängigkeit (1,6 Millionen Betroffene). 1

Etwa 1,7 Prozent der Frauen und 4,8 Prozent der Männer in dieser Altersklasse haben ein Problem mit Alkohol. 2

Die Sachlage bezüglich alkoholbedingter Todesfälle ist streckenweise unklar und weist eine hohe Wahrscheinlichkeit der Unterschätzung auf. Das liegt mitunter daran, dass häufig nur jene Todesfälle erfasst werden, die sich mit 100 prozentiger Sicherheit auf Alkoholkonsum zurückführen lassen.

Eine Schätzung aus dem Jahr 2002 ermittelt etwa 74.000 Todesfälle durch Alkohol jährlich. 3
Circa 200 Menschen sterben täglich durch zu hohen Alkoholkonsum. Die Dunkelziffer liegt vermutlich höher.

Die Lebenserwartung eines Alkoholabhängigen ist statistisch gesehen um 20 Jahre geringer. Trinkende Frauen sterben durchschnittlich mit 60 Jahren, alkhoholkranke Männer bereits zwei Jahre früher mit 58 Jahren. Diese Statistik lässt sich allerdings nicht auf die einzelne Person beziehen. 4

1: https://www.blaues-kreuz.de/de/baden-wuerttemberg/freiburg/ortsverein-freiburg/weitere-infos/daten-und-fakten/
2: https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/risikofaktor-alkohol/abhaengigkeit
3: https://www.aktionswoche-alkohol.de/presse/fakten-mythen/zahlen-und-fakten/
4: https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/folgen-der-sucht-alkoholiker-verlieren-20-lebensjahre-1.1498308

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